- 19. Jan. 2019
Schaurig schön, traurig schön: Die Graphic Novel „Stadt der drei Heiligen“ vermischt Kleinstadt, Kleinkram und Kleinganoven zu einer eigenwillig brutalen Idylle

Gekriegt haben sie mich mit der Giraffe, und die kommt fast gleich am Anfang – erfreulicherweise. Man weiß bei Italienern in Comics oder Filmen ja nie: Trostlose Umgebung, heruntergekommene Typen, sicher, das kann sowas wie „Gomorrha“ werden, aber wenn man Pech hat, dann ist es mehr so wie „Fahrraddiebe“. Depri, mit einem Schuss ins Aussichtslose oder so, keine Ahnung, ich hab es nie geschafft, den Film bis zum Ende zu sehen. Aber in „Die Stadt der drei Heiligen“ kommt dann eben die Geschichte mit der Giraffe.
Wie blöd muss einer sein?
Tonio und Rodolfo, so erzählt man sich, haben sie einem Wanderzirkus geklaut, um Lösegeld zu erpressen. Und das genügt schon, dass man sich so oft an den Kopf greifen möchte, dass einem die Hände ausgehen. Weil offenbar jeder weiß, wer die Giraffe geklaut hat. Weil man sich sofort fragt, wie blöd einer sein muss, um zu glauben, dass bei einem Wanderzirkus viel Lösegeld zu holen wäre. Oder auch, weil es niemanden wundert, wenn zwei Typen eine Giraffe klauen.
Letzteres wird schnell verständlich: Wir sind in einer süditalienischen Kleinstadt. Wenn es nicht um verschwundene Giraffen geht, geht es um einen Überfall auf eine Post, bei dem drei Idioten auf mehrere Menschen geschossen haben. Jüngere diskutieren auf dem heruntergekommenen Sportplatz, wie man sowas besser macht, und am Schnellimbiss von Marciano ist auch niemand empört, sondern eher verwundert: Früher, sagen sie, hätte man für solche Aktionen vorher den örtlichen Mafioso um Erlaubnis hätte bitten müssen, aber heute….
Debatte am Sportplatz: Wie klaut man besser?
Es ist eine ziemlich gute Kleinstadtballade, die Stefano Nardella und Vincenzo Bizzarri da abliefern. Es geht nie um große Verbrechen, um Mord, es geht immer nur um Kleingeld, Kleinkram, Kleinscheiß. Um das Schutzgeld, das Marciano plötzlich für seinen Imbiss zahlen soll: Wieviel kann das schon sein, wenn das Top-Produkt ein Brötchen mit Lamm-Innereien ist?
Der alternde Ex-Boxer Michele mopst seinem Kleindealer, dem Schüler Nicandro, ein Tütchen Stoff, auch nicht gerade ein Vermögen. Und Nicandro selbst hat auch deshalb Ärger, weil seine Freundin Titti Druck von ihren Brüdern bekommt: Nicandro sei kein Umgang für sie. Die Brüder sind in der Tat Experten für schlechten Umgang, sie veranstalten schließlich nicht nur illegale Hundekämpfe, sie haben auch gerade erst eine Giraffe gekidnappt.
Am Stehimbiss gibt's Lammhoden
Geschickt hat Szenarist Nardella seine versammelten Aussichtslosigkeiten der Realität abgeguckt – niemand kann sich in diesem Städtchen dem Ärger entziehen: Lammhodenbrater Marciano ist zu alt, um nochmal neu anzufangen, und sobald er bei der Polizei anruft, steckt ihm die Mafia den Imbiss an, noch ehe er aufgelegt hat. Michele kümmert sich um seine alte Mutter und kann sie nicht zurücklassen, außerdem ist das bisschen Ruhm als lokale Box-Größe alles, was ihn noch von einem Penner unterscheidet.

Nicandro muss zuerst sich und seiner Freundin beweisen, dass er ein echter Mann ist, der sich nicht nur gegen Tittis Brüder durchsetzen kann, sondern auch gegen zahlungsunwillige Kunden. Eine schönen Schluss kann es bei diesen Voraussetzungen nicht wirklich geben. Trotzdem gelingt es Zeichner Bizzari, die Trostlosigkeit aufzulockern, ohne sie zu verharmlosen.
Goldenes Licht in blaugrauer Ödnis
Mal ist es der auf allen Seiten spürbare italienische Sommer, das wunderschöne goldene Licht, mit dem er die blaugraue Eintönigkeit erleuchtet. Mal ist es die jährliche Heiligenprozession, die der Pfarrer geschickt an Marcianos Imbissbude vorbeiführt – im Angesicht der vorbeigetragenen Statuen muss auch der heruntergekommenste Mafioso seine Schutzgelderpressung vorübergehend auf Eis legen.
Es gibt keine Anonymität der Großstadt, im Gegenteil hat man den Eindruck, dass sich hier Täter und Opfer und überhaupt alle kennen und verstehen, selbst wenn sie dadurch nicht netter miteinander umgehen. Und es gibt sogar ein bisschen Hoffnung: Von dem Trio Michele, Marciano und Nicandro wird nur einer sterben müssen, die anderen beiden überleben – jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Graphic Novel sie zurücklässt. Und die Giraffe kriegt sogar ein Happy-End – und dabei den absurdesten und wunderschönsten Auftritt von allen Beteiligten. Mit Feuerwerk!
Stefano Nardelli/Vincenzo Bizzarri, Stadt der drei Heiligen, Schreiber & Leser, 29,80 Euro.
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.
- 6. Nov. 2018
„Hard Boiled“ von Frank Miller und Geof Darrow erscheint neu koloriert. Erstaunlich: die veränderten Farben enthüllen wesentlich mehr Details des bösartigen Satire-Klassikers

Tja, die Farben sind neu. Das klingt erstmal nach nicht viel. Der Comic selbst ist auch bereits 27 Jahre alt, er heißt „Hard Boiled“, er war vergriffen und kommt jetzt neu überarbeitet auf den Markt, aber es stimmt: das einzig Neue daran sind tatsächlich die Farben. Warum sollten Sie also trotzdem losrennen und ihn kaufen? Und mit losrennen meine ich nicht: Irgendwann mal, wenn sich’s grade ergibt. Sondern: Jetzt! Sofort!
Seltenes Beispiel sinnvoller Gewalt
Zum Beispiel, weil es eines der wenigen Beispiele dafür ist, wie man mit absolut überzogener Gewalt etwas Sinnvolles ausdrücken kann. Und das liegt nicht mal an Star-Autor Frank Miller, der die Story beigesteuert hat: Sie spielt in der Zukunft und dreht sich um den Kampfroboter Nixon, den man im Glauben lässt, er sei ein Mensch, weil er dann besser funktioniert – der aber dennoch immer wieder Amok läuft. Und Amoklauf heißt in diesem Fall: etwas, das ich in diesem Ausmaß in keinem Comic seither gesehen habe. Dass auf dem Umschlag das Lesealter „16+“ steht, kann da eigentlich nur ein Irrtum sein.
Ich meine: Schon auf der ersten Doppelseite, auf der wir Nixon begegnen, sehen wir zwischen grotesk derangierten Autowracks mindestens 55 Tote, erschossen, zermalmt, Opfer der Bemühungen, ihn wieder einzufangen. Ein Auto von Nixons Herstellerfirma Willeford rast auf ihn zu, knallt mit ihm auf dem Kühler durch die Hauswand hindurch in einen gesteckt vollen Sexshop und explodiert dort. Und trotzdem ergibt dieser kaum überbietbare, zigfache Overkill einen Sinn.
Unvorstellbare Details bis ins letzte Getriebeteil
Denn erstens: Es weckt und verlangt Aufmerksamkeit. Nicht allein durch die Gewalt, sondern auch durch die unvorstellbaren Details. Keiner der 55 Toten auf dieser ersten Doppelseite ähnelt dem anderen, die Häuserwände drumherum sind ausgearbeitet mit allen möglichen Graffitis, Elektroinstallationen, Klimaanlagen, abblätterndem Putz, die Motoren der Autowracks quellen aus den Kühlerhauben, detailgenau bis ins letzte Getriebeteil, Dutzende Einschusslöcher in den Karosserien, und aus den Geschützen, die Nixon unter Feuer nehmen, steigen moskitoschwarmartige Wolken leerer Patronenhülsen, es ist schlichtweg unmöglich, diese Seite umzublättern, bevor man nicht fünf, zehn Minuten drauf herumgeguckt hat. Und so ist es zweitens auch gedacht: Diese Details sind die eigentliche Hauptsache, sie enthalten die entsetzliche und doch ganz normale Welt des Zeichners dieses Massakers: Geof Darrow.

Darrow, US-Amerikaner, ist 62 und hat einen klaren Blick auf die Defizite seiner Heimat. Was Darrow zeichnet, ist nichts als grotesk herausgearbeitete Realität. Der Rettungswagen, der Nixon in die Werkstatt fährt, kurvt durch ein Viertel voller zerlumpter Elendsgestalten, die auf den Bürgersteigen unter Pizzaschachteln schlafen, wie vorher die Patronenhülsen zeichnet Darrow jetzt den Dreck, die Müllhalden, Flaschenscherben auf der Straße, die streitenden Säufer, Menschen, die übereinander steigen, scheißende Tauben und Hunde. Firmenboss Willeford ist ein fettes Monster, das in einer Badewanne von einer ausgefeilten Maschine gereinigt und zugleich ernährt wird, und erst, wer den winzigen, wunderschön altmodischen Verästelungen und Kanülen über die zahllosen Motoren und Gelenke bis ganz nach oben an den Bildrand folgt, sieht, was die Maschine in den Fettsack hineinpumpt: Dutzende Dosen Seven Up, Coca Cola, Pommes Frites-Tüten, Hamburger, Schokoriegel und zwei Kleinkinder. Und als Nixon später wieder im Einsatz eine kidnappende Oma verfolgt, stellt er sie vor einem Verkaufsautomaten für Handfeuerwaffen, Wurfsterne und Handgranaten.
30 Jahre vor der Opioid-Krise: Drogenspritzen überall
Der Boden dort ist übersät von Müll, Essensresten und Spritzbestecken, über die Straßen gehen Menschen aller Schichten und Perversionen, gepierct, ein SM-Fan hat sich – wie ich heute erstmals sehe – einen Hamster ans Schienbein geschnallt. Viele sind nackt und so tätowiert wie es inzwischen selbstverständlich ist. Und man könnte argwöhnen, dass Darrow einfach spießig ist, aber ein kurzer Blick in die Nachrichten belegt seine Kritik: Darrow beobachtet und analysiert sehr präzise.
Nicht nur Tätowierungen und Amokläufe sind in den USA 27 Jahre später Wirklichkeit, sondern auch die Leute in Latzhose, denen in „Hard Boiled“ die Drogenspritzen gleich reihenweise im Arm stecken – die USA befinden sich noch immer offiziell im Notstand durch die Opioid-Krise, und die Süchtigen sind genau solche Normalos. Besonders bizarr oder auch einleuchtend wirken Dreck, Sex, Elend und Brutalität allerdings durch die in allen Gesichtern herrschende Gleichgültigkeit. Im „Behemoth“-Supermarkt, wo Menschen rucksackgroße Gentechnik-Früchte, meterlange Riesenwürste und fässerweise Verdauungshilfe kaufen, verzieht keiner die Miene, wenn der Mann in der Kassenschlange seiner Freundin die Faust ins Gesicht schmettert.

Erstaunlich ist: Vieles von dieser faszinierenden Unerträglichkeit fällt erst mit der neuen Farbgebung so richtig auf. Erstaunlich, was Erst-Farbgeber Claude Legris in einem teilweise extrem psychedelischen Farbsumpf versenkt hat – Dave Stewarts recht konservative, kontrastreichere Kolorierung macht jetzt noch viel mehr Schauriges zugänglich. Man kann geradezu süchtig werden nach dieser verstörenden, unterhaltsam-abstoßenden Welt. Rätselhaft bleibt nur, warum Darrow in Deutschland nicht erfolgreicher ist: Schließlich zeichnet er noch immer und hat dabei weder in seinem bösen Witz, seiner Spiellaune noch seinem Ideenreichtum nachgelassen. Dennoch: Für den neuesten Band und das gerade erstmals gesammelt erschienene erste Abenteuer des „Shaolin Cowboy“, in dem sein Held nicht nur gegen Hunde mit Messerbeinen, fliegende Haie, eine Krabben-VW-Käfer-Monstermischung und gegen ein gigantisches motorgetriebenes Baby mit Trump-Kopf kämpft, findet sich bislang kein deutscher Verlag.
Deshalb: „Hard Boiled“ holen. Jetzt! Sofort!
Geof Darrow, Hard Boiled, Cross Cult, 30 Euro
Geof Darrow, Shemp Buffet, Cross Cult, 25 Euro
Geof Darrow, Who’ll Stop The Reign (engl.), Dark Horse Books, ca 20 Euro
Geof Darrow, Start Trek, Dark Horse Books (engl.), ca. 22 Euro
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.
- 17. Mai 2018
Brutal, konsequent, sensibel: Im Endzeit-Thriller „Die Welt der Söhne“ erzählt Gipi seine Lieblingsthemen in Tarantino-Qualität – und liefert so wohl die Graphic Novel des Jahres

So schön gezeichnet wie diesmal hat er noch nie. Und das mit diesen reduzierten Mitteln: Knapp 300 Seiten bestreitet er nur mit etwas, was ein schwarzer Kugelschreiber sein könnte, oder ein sehr dünner schwarzer Filzstift. Er zaubert damit Sonnenaufgänge, zarte Gestalten im Nebel, eine Bootsfahrt im Mondlicht, eine Hütte im See, so dass man die Wellen am Steg leise plätschern hört, erstaunlich gefühlige Momente in einer rücksichtslosen, hässlichen Geschichte aus einer Welt der hemmungslosen Gewalt. Und es sind eben diese Gegensätze, die Gipis neue Graphic Novel „Die Welt der Söhne“ so unglaublich beeindruckend machen.
Die Zivilisation existiert nicht mehr
Genau genommen macht Gipi, der eigentlich Gianni Pacinotti heißt, natürlich das, was er meistens macht: Der Italiener erzählt von Vätern und Söhnen, von Jungs in diesem komplizierten Alter zwischen zwölf und 15, wo sie unsicher und wütend sind, Hilfe brauchen und keine wollen oder wenigstens nur dann, wenn es nicht wie Hilfe aussieht. Diese Jungs sehen bei Gipi auch genauso aus: ungelenk, staksig, mit Segelohren. Und um alles zuzuspitzen, siedelt Gipi seine Geschichten gerne in obskuren Krisen- oder Nachkriegsgegenden an, wo man sich nicht um die richtigen Turnschuhe oder das richtige Smartphone sorgt, sondern darum, wo man in dieser Nacht schläft. Aber so weit wie diesmal ist der 54-Jährige noch nie gegangen.
Zwei Jungen leben mit ihrem Vater in einer einsamen Hütte in einem See. Die Zivilisation existiert nicht mehr. Der Vater hat sie noch erlebt, die Zeit, als es Teppiche gab und man Hunde noch gestreichelt hat anstatt sie zu essen, aber seine Söhne kennen nichts mehr davon. Man frisst, was man kriegt, aber die Fische im See sind meistens vergiftet. Das Wenige, das man ergattert, tauscht man gegen gammelige Maiskolben, bei der „Hexe“ oder mit Aringo, also bei den wenigen Nachbarn, die sich weit voneinander entfernt genauso in Hütten im Schilf verstecken, auch weil im See immer wieder Leichen auftauchen. Keiner traut keinem, für diese Welt erzieht der Vater seine Söhne: streng, nach harten, einfachen Regeln, mitleidlos. Klingt nicht schön, aber ab hier zieht Gipi die Schrauben erst so richtig an.
Ein Tagebuch für zwei Jungs, die nicht lesen können
Der Vater stirbt und hinterlässt den Jungen nichts weiter als sein Tagebuch, das sie nicht lesen können. Also suchen sie jemanden, der ihnen sagen kann, was drin steht. Sie besuchen Aringo, den sie ohnehin verdächtigen, ihren Vater vergiftet zu haben, und als er sich weigert ihnen zu helfen, bringen sie ihn um. Sie besuchen die „Hexe“, doch während des Besuchs wird die „Hexe“ gewaltsam von Fremden entführt, die Jungen können sich gerade noch retten. Sie gehen zu den „Großkopfzwillingen“, einem verseuchten Brüderpaar, das Gemüse anbaut, Schweine hält und im Keller Mädchen gefangen hält, mit denen als Tribut es sich die unheimlichen Entführer vom Leib hält.
Es ist schlicht überwältigend, wie realistisch Gipi diese barbarische Welt inszeniert, in der man entweder mühsam ums Überleben kämpft oder sich dieses Überleben auf Kosten der anderen erkauft. Ein Großteil dieses Realismus stammt aber nicht von den rücksichtslos illustrierten Varianten von Mord, Plünderung, Vergewaltigung, sondern auch von der einfühlsamen Zeichnung der beiden Söhne.
Angst zeigt man nur unter Wasser
Santo ist der größere, ältere, aber zugleich auch eher zögerlich und langsam. Lino, der jüngere, gibt den Ton an, er ist derjenige, der beschließt nicht einfach in der Hütte weiter zu vegetieren, sondern das Geheimnis des Tagebuchs zu ergründen. Gipi nimmt sich viel Zeit, um die beiden Jungen und ihr Verhältnis zueinander zu porträtieren. Als beide nach dem Tod ihres Vaters die Hütte in einem kleinen Boot verlassen, lässt Gipi beispielsweise Lino mitten im See aufstehen, ins Wasser springen und auf den Grund tauchen, wo er seine Angst und Wut und Trauer in einem Luftblasenschwall loswerden kann – ohne dass sein Bruder es mitbekommt. Weil Lino genau weiß, dass die gesamte Verantwortung jetzt auf seinen schmalen Schultern lastet.
Aber derselbe verunsicherte Lino kann jederzeit problemlos Leichen die Hemden und Hosen ausziehen, wenn man die Klamotten noch verwenden kann. Manchmal reicht Gipi für seine Beobachtungen ein einziges Panel, aber mit geradezu unheimlichem Geschick fürs Timing zieht er solche Szenen auch über mehrere Seiten, ohne dass es fade würde.
Präzise gesetzte Action
Man kennt das von ihm, aber ungewöhnlich ist, dass er diesmal mit ebendiesem Geschick auch präzise gesetzte Gewalt- und Actionsequenzen einfügt: Damit katapultiert er sich aus der nachdenklichen Kunstecke und wird zugänglicher, er erreicht damit Thrillerqualität auf Tarantino-Niveau, ohne dabei Abstriche an seiner Ernsthaftigkeit zu machen. Mainstreamfans werden seinen Zeichenstil vermutlich noch immer nicht lieben: Aber wer sich mit ihm anfreunden kann, hält vermutlich die Graphic Novel des Jahres in den Händen. Für den Max-und-Moritz-Preis haben sie ihn in Erlangen schon nominiert, von mir aus könnte man ihm den Preis sofort geben.
Gipi, Myriam Alfano (Übersetzung), Die Welt der Söhne, Avant Verlag, 30 Euro
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.